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2. Oktober 2018

INSA-Umfrage zur aktuellen Stimmungslage

Wie schätzen die Befragten die Stimmung für die Parteien ein?

 

Verschiedene politische Ereignisse haben verschiedene Auswirkungen auf die Stimmung für oder gegen die Parteien. Wir fragen deswegen regelmäßig im INSA-Meinungstrend:

Bitte denken Sie an die allgemeine Stimmung der vergangenen Woche in der deutschen Bevölkerung: Wie schätzen Sie die vorherrschende Stimmungslage in Bezug auf die folgenden Parteien ein?

Antwortoptionen: sehr positive Stimmung, eher positive Stimmung, neutrale Stimmung, eher negative Stimmung, sehr negative Stimmung, weiß nicht, keine Angabe

Berechnet man für die Antworten zu den einzelnen Parteien jeweils einen Mittelwert zwischen + 2 (positive Stimmung) 0 (neutrale Stimmung) und -2 (negative Stimmung), erkennt man vor allem, dass die Stimmung insgesamt bei allen Parteien als negativ eingeschätzt wird. Über die gesamte Zeit hinweg betrachtet ist ersichtlich, dass es vor allem bei der Union zu einem starken Abfall gekommen ist. Während Sie Anfang Juni noch diejenige Partei war, welcher die beste Stimmung zugewiesen wurde, hat sich dies im Laufe des Junis stark verändert. Über die Zeit wurde die Stimmung etwas besser eingeschätzt, liegt aber aktuell wieder auf sehr niedrigem Niveau. Inzwischen wird die Stimmung für die SPD aber schlecht eingeschätzt. Der Abstand der Koalitionsparteien zu den restlichen Parteien liegt inzwischen bei annähernd einem halben Mittelwertspunkt. Aktuell schätzen die Befragten die Stimmung für AfD, FDP und Linkspartei ähnlich ein. Auch im Zeitverlauf zeigen sich mit wenigen Ausnahmen seit Ende Juni ähnliche Entwicklungen. Vor allem die AfD hat seit Anfang Juni einen starken Anstieg verzeichnen können. Am besten wird die Stimmung für die Grünen eingeschätzt, und dies seit 18.06.2018. Inzwischen konnte das erste Mal für eine Partei ein sehr leicht positiver Mittelwert ermittelt werden.

Wie beurteilen die Befragten und die jeweiligen Wählergruppen die Politiker verschiedener Parteien?

 

Insgesamt gibt jeweils mindestens die Hälfte (50 %) der Befragten an, dass Angela Merkel, Horst Seehofer sowie Alexander Gauland nicht ihre Interessen vertreten. 52 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, Andrea Nahles vertrete nicht ihre Interessen. 27 Prozent der Befragten denken, Angela Merkel vertrete ihre Interessen. Ein Viertel (26 %) glaubt dies ebenfalls bei Andrea Nahles. Ein Fünftel (21 %) ist der Meinung, dass Horst Seehofer ihre Interessen vertritt. Bezüglich Alexander Gauland geben 13 Prozent der Befragten an, dieser Politiker vertrete ihre Interessen. Relativ positiv werden Sahra Wagenknecht und Christian Lindner bewertet. 42 Prozent der Befragten geben an, Sahra Wagenknecht vertritt ihre Interessen, 22 Prozent entfallen hier auf Christian Linder. Der Anteil derjenigen, die ihre Interessen durch diese Politiker nicht vertreten sehen, liegt bei Sahra Wagenknecht bei 42 Prozent, bei Christian Linder bei 43 Prozent. Unbekannt sind den Befragten hauptsächlich Nicola Beer (32 %), Robert Habeck (29 %) sowie Jörg Meuthen (25 %).

Die Union-Wähler fühlen sich in ihren Interessen am stärksten von Angela Merkel (71 %) vertreten. 16 Prozent der Befragten geben an, sie vertrete nicht ihre Interessen. Jeweils 31 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass Annegret Kramp-Karrenbauer ihre Interessen sowohl vertritt als auch nicht vertritt. Bezüglich Jens Spahn denken 28 Prozent der Befragten, dieser vertritt ihre Interessen. 34 Prozent teilen diese Meinung nicht und sehen sich nicht von Jens Spahn in ihren Interessen vertreten. Horst Seehofer erhält vorwiegend negative Bewertungen. Etwa die Hälfte (48 %) fühlt sich von Horst Seehofer in ihren Interessen nicht vertreten. 32 Prozent geben an, er vertritt ihre Interessen. Bei Markus Söder liegt der Anteil derer, welche angeben, er vertritt ihre Interessen nicht, bei 45 Prozent. 26 Prozent sind der Meinung, dieser vertritt ihre Meinungen. Bezüglich Alexander Dobrindt entfallen bei denjenigen, welche sich nicht in ihren Interessen vertreten fühlen, ein Anteil von 45 Prozent. 21 Prozent geben an, Alexander Dobrindt vertritt ihre Interessen.

Der Großteil der SPD-Wähler fühlt sich vor allem durch Olaf Scholz (47 %) und Andrea Nahles (46 %) in ihren Interessen vertreten. Ein Drittel (33 %) entfällt auf Heiko Maas. Heiko Maas wird gleichzeitig von 36 Prozent der Befragten negativ beurteilt, indem die Befragten angeben, er vertrete ihre Interessen nicht. Ein Viertel (26 %) entfällt auf Andrea Nahles. 18 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass ihre Interessen nicht von Olaf Scholz vertreten werden.

Die AfD-Wähler geben vorrangig an, dass sie ihre Interessen von Alice Weidel (60 %) und Alexander Gauland (66 %) vertreten sehen. Bezüglich Jörg Meuthen entfällt hier ein Anteil von 43 Prozent auf ihn, wobei er für Horst Seehofer bei 55 Prozent liegt. 35 Prozent der AfD-Wähler geben an, Horst Seehofer vertritt deren Interessen nicht. Dieser Anteil liegt bei Jörg Meuthen bei einem Viertel (25 %). 18 Prozent entfallen auf Alice Weidel und 17 Prozent auf Alexander Gauland. Auffällig ist, dass vor allem Angela Merkel (89 %) und Andrea Nahles (83 %) nach Angaben der AfD-Wähler deren Interessen nicht vertreten. Jeweils drei Prozent geben hier an, diese vertreten ihre Interessen. Sahra Wagenknecht vertritt laut den befragten AfD-Wählern zu 37 Prozent deren Interessen.

Vorrangig vertritt Christian Linder (73 %) die Interessen der FDP-Wähler, zwölf Prozent sind der Meinung, er vertritt ihre Interessen nicht. Etwa die Hälfte (48 %) der Befragten fühlt sich in ihren Interessen von Wolfgang Kubicki vertreten, ein Viertel (26 %) fühlt sich von ihm nicht vertreten. Jeweils 35 Prozent der FDP-Wähler kennen Nicola Beer nicht bzw. sind der Meinung, sie vertritt ihre Interessen nicht. Zehn Prozent der Befragten fühlen sich in ihren Interessen von Nicola Beer vertreten. Andrea Nahles schneidet bei den FDP-Wählern am schlechtesten ab. 57 Prozent geben an, sie vertritt deren Interessen überhaupt nicht.

80 Prozent der Linke-Wähler fühlen sich in ihren Interessen von Sahra Wagenknecht vertreten. Zehn Prozent der Befragten sind der Meinung, sie vertritt deren Interessen nicht. 46 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, Dietmar Bartsch vertritt deren Interessen, 22 Prozent geben an, dieser vertritt ihre Interessen nicht. Bezüglich Katja Kipping geben 40 Prozent der Umfrageteilnehmer an, diese vertrete ihre Interessen, 30 Prozent fühlen sich in ihren Interessen nicht von Katja Kipping vertreten. Katja Kipping sowie Dietmar Bartsch sind bei den Linke-Wählern deutlich unbekannter als Sahra Wagenknecht (14 bzw. 15 zu 1 %).

Etwa die Hälfte der Grünen-Wähler wird von Katrin Göring-Eckhardt (46 %) und Anton Hofreiter (50 %) in ihren Interessen vertreten. 37 Prozent entfallen auf Robert Habeck. Ein Drittel (31 %) ist der Meinung, Robert Habeck vertritt nicht deren Interessen. Jeweils ein Fünftel fühlt sich nicht von Katrin Göring-Eckhardt (22 %) sowie von Anton Hofreiter (19 %) in ihren Interessen vertreten. Die Grünen-Wähler geben über die AfD-Politiker ein vehement negatives Votum ab.

 

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